Das Thema „Sorgfalt in der Lieferkette“ hat in den vergangenen Jahren erheblich an Relevanz gewonnen. Bei Gesprächen mit Stakeholdern wird zunehmend auch über Umwelt und Menschenrechte gesprochen. Begriffe wie Sorgfaltspflichten, Risikomanagement, faire Lieferketten, Verhaltenskodex und Maßnahmen sind immer öfter zu hören.
War 2010 gerade einmal ein Gesetz zur nachhaltigen Unternehmensführung zu berücksichtigen, so sind es heute je nach Unternehmenssitz und Geschäftstätigkeit dreizehn – Tendenz steigend! Selbst wenn Unternehmen nicht direkt von der Gesetzeslandschaft betroffen sind, werden sie meist indirekt durch die Weitergabe der Anforderungen vom Kunden in Verantwortung gezogen.
Unter anderem werden die Implementierung und Überwachung von Risikomanagementsystemen für die Lieferkette und deren Dokumentation durch die Gesetze verpflichtend.
Henry Sobieraj: Wie in allen Wirtschaftsbereichen ist es auch in unserer Branche von enormer Wichtigkeit, sich frühzeitig auf sich abzeichnende Änderung einzustellen. Wir versuchen, stets zu agieren und nicht nur zu reagieren. Auch wenn wir aktuell noch nicht direkt betroffen sind, möchten wir die verbleibende Zeit nutzen und uns bestmöglich vorbereiten.
So beschäftigen wir uns im Moment mit Themen aus dem Gebiet der Lieferkettensorgfaltspflicht und der nichtfinanziellen Berichterstattung.
Das dabei erarbeitete Wissen hilft uns unter anderem bei der Bearbeitung von Anfragen unserer Stakeholder zu unserer Lieferkette, beispielsweise der Beantwortung von Checklisten großer Automobilisten oder den «ganz Großen» aus der chemischen Industrie, die ihre Pflichten an die vorgelagerten Beteiligten weitergeben.
Henry Sobieraj: Sich im Alltagsgeschäft mit derartigen Themen zu beschäftigen, fällt sicher vielen Unternehmen auf Grund optimierter Strukturen schwer, so auch der Nickelhütte Aue. Daher ist es gut, starke Partner an seiner Seite zu wissen, die sich auskennen.
In unserem Falle ist es MARS – Metal Alliance for Responsible Sourcing – Ein Projekt der WVMetalle Service GmbH.
Gemeinsam arbeiten wir an Themen der CSR. So entstand ein allen Anforderungen entsprechender Code of Conduct für die Jacob Metal Group sowie deren Mitglieder. Auf Grund der positiven Erfahrungen bestreiten wir auch weiterhin den Weg im Nachhaltigkeitsbereich mit MARS.
Bei der ersten Teilfrage muss ich auf Grund unserer vielfältigen Unternehmensausrichtung etwas weiter ausholen. Durch das Recycling von NE-Metallen, Edelmetallen und Elektronikschrotten werden jährlich Millionen Tonnen CO₂ vermieden. Die Nickelhütte trägt dazu bei, die Umweltbilanz entscheidend zu verbessern und wertvolle Ressourcen weltweit zu erhalten. Durch die konsequente Anpassung der Prozesse an die weltweit anfallenden Abfälle ist die Nickelhütte Aue schon seit 2011 in der Lage, Lithium-Ionen-Batterien aus dem Automotivsektor zu recyceln. Heute gehört die Nickelhütte in Europa zu den größten Recyclern von Lithium-Ionen-Batterien aus dem Automobilbereich.
Neben der Steigerung von Verarbeitungskapazitäten spielt auch die Erhöhung der Recyclingquote und Recyclingtiefe eine herausragende Rolle. Dadurch, dass Recyclingprodukte im direkten Kreislauf zwischen dem Auftraggeber und der Nickelhütte gehalten werden, minimieren wir den Transportaufwand und ermöglichen so eine ganzheitliche, effiziente und klimaschonende Recyclingdienstleistung.
Die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit für die Nickelhütte Aue sowie für die gesamte Jacob Metal Group lässt sich in unserer Vision und Mission erkennen. Unsere Vision: Ressourcen sind endlich. Unsere Ideen nicht. Durch konsequente Optimierung der Recyclingtiefe begegnen wir dem globalen Abbau von begrenzten natürlichen Ressourcen mit Nachhaltigkeit. Alle unsere Konzepte basieren auf der nahezu unbegrenzten Recyclingfähigkeit von NE-Metallen. So sichern wir den kommenden Generationen die Verfügbarkeit wertvoller Rohstoffe.
Unsere Mission: Für uns gibt es keine Abfälle, nur Rohstoffe. Wir stehen für eine sichere und umweltgerechte Verwertung von NE-Metallen aus Industrie und Handel. Durch fachgerechte Aufbereitung produzieren wir daraus wertvolle Recycling-Rohstoffe und führen diese in den Wirtschaftskreislauf zurück. Wir machen Recycling möglich. Immer und überall.
Zeitachse der Richtlinien und Gesetze
2010
2012
2016
2017
2021
2023
Die Welt retten kann die Metallindustrie natürlich nicht. Aber sie kann ihren Teil dazu beitragen und der beginnt mit einem offenen Dialog.