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Die Metallindustrie und das MARS*-Nachhaltigkeitskomitee packen’s an!

Nur noch

kurz die

Welt retten?

„Deutsche Unternehmen kümmert es zu wenig, ob ihre weltweiten Zulieferer Arbeits- und Sozialstandards einhalten“ titelte die Deutsche Welle in einem Beitrag zum Lieferkettengesetz. Stimmt das? Kommt ganz darauf an, wen man fragt. 

Mit dem Thema befasste NGOs, wie etwa Umweltverbände und Menschenrechtsorganisationen, und die sozial engagierte Zivilgesellschaft würden sicherlich energisch zustimmen. Fragt man die betroffenen Unternehmen, ist die Reaktion abwägendes Stirnrunzeln bis kraftvolles Kopfschütteln. Sie erwarten eine umfassendere Auseinandersetzung mit der Rolle der Industrie, wollen bisheriges Engagement, Angemessenheit der Anforderungen und die besonderen Herausforderungen in immer wieder unterschiedlichen Lieferketten stärker gewürdigt sehen. In den Ohren vieler NGOs klingt dies nach Verteidigung, ein schon erwartetes, gar typisches Industrieverhalten. Die Fronten scheinen verhärtet, die Lust auf einen offenen Diskurs erloschen.

Die Mitglieder des MARS-Nachhaltigkeitskomitees wollen das ändern. MARS soll helfen, zurück zu einem respektvollen Umgang und Dialog zu finden. Sich gegenseitig zuzuhören und auszutauschen und dabei andere Meinungen und Perspektiven gelten zu lassen, ist wichtiger denn je. Polarisieren kann jeder, sich in der eigenen Wohlfühl-Bubble bewegen auch. Aber führt das zu Fortschritten in einem so komplexen Themenfeld wie der Nachhaltigkeit? Wohl kaum.

Ein Annähern der unterschiedlichen Wirklichkeiten ist dringend erforderlich. Die globusumspannenden Lieferketten sind das zentrale Nervensystem der Ökonomie.

Wie berät MARS?

Evaluierungsphase
(2 Monate)
Selbsteinschätzung
MARS-Bewertung
Realisierungsphase
(individuell)
Handlungsempfehlung
Implementierung

Ziel
Vorgabenerfüllung

Deshalb nimmt MARS die Herausforderung an und bringt vermeintliche Kontrahenten an einen Tisch: Im Komitee kann in geschütztem Raum über alles debattiert werden, was Unternehmen, Behörden, Wissenschaft, Verbände, Gewerkschaften, NGOs und Zivilgesellschaft unter den Nägeln brennt. Wie weit kann man hinter die Kulissen einer Lieferkette schauen? Wieviel Kontrolle ist im Unternehmensalltag umsetzbar, insbesondere für Mittelständler? Können Studienresultate bei der Umsetzung helfen? Passen politische Wünsche und die Realität überhaupt zusammen und was ist für die einzelnen Beteiligten eigentlich die Realität?

6 Argumente für MARS auf einen Blick

  1. arbeitet den Fahrplan aus
  2. liefert die Kernelemente der Strategie
  3. Unterstützung bei der praktischen Umsetzung
  4. arbeitet praxisnah und unternehmensspezifisch
  5. übernimmt konkrete individuelle Aufgaben während der Umsetzung
  6. ist Impulsgeber und unterstützt
    mit Branchen-Know-How

Ein Annähern der unterschiedlichen Wirklichkeiten ist dringend erforderlich. Die globusumspannenden Lieferketten sind das zentrale Nervensystem der Ökonomie. Beinahe täglich werden sie verzweigter und gewinnen so an Komplexität. Das birgt nicht nur viele unternehmerische Chancen und Wachstumspotenziale, sondern auch gewaltige Herausforderungen für Unternehmen. Die akuten Auswirkungen von internationalen Sanktionen und Gegensanktionen, die Folgen der Corona-Pandemie und der Klimaerwärmung bringen ein bislang gut etabliertes System geringer Lagerbestände und nahezu ständig verfügbarer Rohstoffe ins Wanken. Moralische und ökonomische Abwägungen kollidieren heute stärker denn je.

Genau deshalb ist es den Mitgliedern des Nachhaltigkeitskomitees ein großes Anliegen, in vertrauensvoller Atmosphäre Wissen, Erfahrungen und Entwicklungen rund um die Sorgfalt in der Lieferkette zu teilen und zu diskutieren. MARS möchte mit dem beschriebenen Multi-Stakeholder-Ansatz eine Debattenplattform sein und so unter den Beteiligten mehr Transparenz schaffen. Von den Komitee-Mitgliedern erhofft sich MARS Input und Inspiration für die Aktivitäten der Initiative. Die direkte Konfrontation mit Andersdenkenden ist für uns Ansporn, in dieser vielschichtigen Gemengelage ein gemeinsames Verständnis über Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Zur positiven Überraschung aller Beteiligten konnten wir dadurch bereits erleben, wie sich so schneller als gedacht eine konstruktive Diskussion ergibt.

Die Welt retten kann die Metallindustrie natürlich nicht. Aber sie kann ihren Teil dazu beitragen und der beginnt mit einem offenen Dialog. 

Denise Sabasch CSR- & Nachhaltigkeitsberaterin
Marco Göllrich Projektmanager MARS & Metalle Pro

Veröffentlicht im September 2022